Ich schreibe Geschichten, um Menschen Freude zu bereiten. Und um sie zum nachdenken anzuregen.

Ich habe mich dazu entschieden, meine Geschichten nicht mehr auf Amazon zu verkaufen. Stattdessen möchte ich hier alle daran teilhaben lassen!

Wenn du Kinder hast, zögere nicht, ihnen meine Kindergeschichten vor zu lesen! Ich freue mich über Feedback! Nutze dazu doch einfach meinen Twitch-Kanal!

Komm vorbei und schreib was in den Chat!

Und sollten dem Ein oder Anderen meine Werke gefallen, freue ich mich natürlich über jeden Euro, den du mir für meine Kreativität hierlässt!

Sie - Aus Angst kann Mut werden

Da ist sie. Geht zu dem kleinen Bäcker am Eck. Ein kleiner Kaffee zum mitnehmen und ein Hörnchen. Wie jeden Tag. Nimmt einen kleinen Schluck. Ihre langen Haare wehen im Wind. Glänzen kupferfarben in der Morgensonne. Letzte Woche waren sie hellblond, fast weiß. Sie sieht mich nicht. Wie jeden Tag. Doch ich sehe sie. Schon sehr lange. Jeden Morgen sitze ich hier. Wartend. Ob der Mut kommt. Sie streift sich die Haare aus dem Gesicht. Anmutig und unschuldig. Wie ein junges Reh. Doch nicht so scheu. Spricht mit Passanten. Immer ein freundliches Lächeln, doch nicht für mich. Sie geht davon, nimmt keine Notiz von mir. Alles wie jeden Tag. Vielleicht Morgen…

Der nächste Morgen. Wieder wartend. Die Zeit verfliegt. Bis sie kommt. Dann steht sie still. Wann kommt sie? Nervosität. Wann kommt sie? Der Blick immer zum Bäcker. Kommt sie nicht? Angst! Sie kommt immer! Nein. Heute nicht. Sie kam nicht.

Schmerz. Wut. Verzweiflung. Und Angst. Ja… Angst.

Neuer Morgen. Angst. Kommt sie? Sie muss! Ich warte wieder. Nervös. Ist sie´s? Nein… Angst wird zu Panik. Der Schmerz ist zurück, doch sie kommt nicht. Wieso? Sie kam nicht. Wie Gestern. Sie kam nicht.

Vielleicht heute? Nervosität. Der Schmerz bleibt. Die Angst ebenso. Sie kam nicht. Wie jeden Tag.

Heute? Bitte, lass sie kommen. Der Schmerz wächst. Wird größer. Riesig. Zu stark.

Der Blick zum Bäcker! Sie kommt! Ja! Kupfer in der Sonne! Sie lächelt, als wäre nichts gewesen. Mein Reh ist zurück! Doch der Schmerz…

Der Schmerz, er vertreibt die Angst. Besiegt Sie!

Ich gehe zu ihr!

Endlich!

Eine kurze Gruselgeschichte für Kinder, seid ihr auch Halloweenfans? Dann lies die Geschichte doch mal mit euren Namen vor, und schau, ob sich deine Lieben etwas gruseln...

Halloween in der Hoffingergasse!

Es war ein strahlend schöner Herbstmorgen. Die goldene Herbstsonne schien gülden und weckte die zahlreichen Amseln, Krähen und den ansässigen Buntspecht im Hof der Hoffingergasse 5 mit ihren sanften Strahlen. Es war angenehm warm an diesem Morgen.

Kim erwachte in seinem Hochbett und freute sich schon, denn heute war ein besonderer Tag, ja, ein Tag auf den alle Familienmitglieder schon das ganze Jahr warteten! Halloween!

Mama hatte die ganze Wohnung schon geschmückt. Die allgemeine Herbstdeko wurde mit zahllosen Halloweenischen Dingen erweitert. Hexen! Kürbisse! Selbstgebastelte Geister die von den Decken hingen und Papas neuste Errungenschaft, eine riesige pelzige Spinne mit verbiegbaren Beinen! Einfach herrlich!

Besonders freute sich Kim auf das Highlight des Abends, ja, richtig geraten! Nightmare Before Christmas! Was sonst?! Der Film wurde jedes Jahr geschaut, so wie es sich gehört. Dazu gaab es dann immer reichlich Süßigkeiten und Knabbereien!

Der Vormittag verlief ereignislos, und alle freuten sich schon auf die Party am Nachmittag. Kurz nach dem Mittagessen, Kürbissuppe mit Kürbisbrot und Kürbisbrotcroutons, als Nachspeise Kürbiskuchen mit Kürbiskernöl und kandierten Kürbiskernen, klingelte Papas Handy.

„Wer mag das wohl sein?“ Mama und Kim, die am Tisch sitzen blieben wussten es auch nicht, sie erwartetetn keinen Anruf.

Papa ging ins Bad um in Ruhe zu telefonieren.

Kim und seine Mama warteten gespannt, sie hörten wie Papa etwas murmelte. Es klang wie: „Was? Das kann doch nicht sein? Gut…“

Er kam ins Wohnzimmer zurück. „Leider muss ich kurz gehn. Jemand braucht kurz meine Hilfe, aber es sollte nicht lange dauern!“

„Na toll, und das kurz vor der Party!“ sagten Kim und Mama zeitgleich. „Na wenigstens scheint die Sonne heute so schön“ wollten sie sagen doch dann sahen sie aus dem Fenster. Da sahen sie es! Schlagartig wurde es dunkel und ein seltsam dichter Nebel zog auf und verdrängte den schönen Herbsttag. Urplötzlich wurde es kalt und nass und man hörte seltsames Geheul. Die beiden wurden still. Sie sagten nichts mehr. Und Papa? Der zog sich an.

„Es wird sicher nicht lang dauern! 15 Minuten! Ich beeile mich!“

Mama und Kim warteten am Fenster, sie sahen Papa vorbeigehen. Der Nebel wurde nun immer Dichter! Obwohl Papa nur einige Meter vom Fenster entfernt war konnte man ihn kaum noch sehen. Ein Paar Schritte weiter und er war weg. Sie sahen sich ängstlich an.

Zusammen kuschelten sie sich aufs Sofa und warteten…

Man hörte nun immeröfter seltsame Geräusche. Das Geheul wurde immer Lauter, die Krähen krächzten unheilvoll. Scharren und Kratzen!

Den beiden wurde es Angst und Bang! „Wann kommt Papa wieder?“ Ein Blick auf die Uhr verriet ihnen, dass er schon fast eine halbe Stunde weg war! „Ich dachte er braucht nicht so lange!“

Da klingelte Mamas Handy. Unbekannte Nummer, seltsam. Ängstlich hob sie ab. „Ja? W-wer ist da?“ Sie hörte nur ein Hächeln und Schnaufen! „Hallo?“ Keine Antwort. Dann legte der jenige auf.

„das war seltsam“

Zwei Sekunden später klingelte es wieder. Diesmal stand Papa auf dem Display.

„Na endlich, mal sehn was Papa sagt!“ Mama hob ab. „Hallo Schatzi! Wie lang brauchst du noch?“

Wieder keine Antwort. Dann hörten sie es! Wildes Gehächel, Geschnaufe! Was war nur los? War Papa etwas passiert? Kim dachte sofort an Werwölfe, denn die kamen schließlich zu Halloween hervor und überfielen ahnungslose Menschen! Im Nebel fühlen sich diese gräßlichen Monster besonders wohl, dass wusste er!

„H- Hilfe! Ich brauche eure Hilfe!“ das war Papas Stimme! Sie klang nicht Ängstlich, aber was war los?

„Schnell kommt in den Hof!“ da wurde das Gespräch beendet!

Sie mussten also ihren ganzen Mut zusammen nehmen. Es war eiskalt, nass, und als sie zum Fenster hinaussahen, konnten sie nicht einmal die andere Straßenseite sehen! AUUUUUUUUUUUHHHHH

heulte es.

„PAPA!!!“ schnell zogen sie sich an, sie wussten dass sie gemeinsam stark waren und es schaffen würden! Doch als sie bei der Wohnungstür waren zögerten sie! AUUUUUUHHHHHHH hörten sie im Hof!

Kim nahm seinen ganzen Mut zusammen und öffnete die Wohnungstür einen Spalt! Da sah er… nichts! Das Licht im Stiegenhaus war aus und es war stockdunkel. Langsam tastete er sich zum Lichtschalter vor, Mama hatte ihm die Hand gegeben und folgte ihm leise. Er drückte, doch das Licht ging nicht an!

„Kaputt!“

Die Haustür hatte Gläserne Scheiben, und sie sahen den dichten Nebel draussen! Plötzlich hörten sie von oben aus dem Stiegenhaus sseltsames Gebrüll! Schnaubende Geräusche kamen die Treppen hinab! Sie wussten, dass sie lieber schnell hinausgehen sollten um Papa zu suchen!

Also rannten sie schnell zur Haustür, öffneten sie, und hasteten in den Nebel! Sie hörten nun lautes Gebell!!

„Hilfe, Hilfeee!“ Wieder Papas Stimme! Sie sahen aber nichts außer Nebel. Aber er musste ganz nah sein, sie hörten ihn! Sie rannten Hand in Hand Richtung Sonnergasse.

URPLÖTZLICH, als sie gerade einen Schritt nach vorne gingen, war der Nebel plötzlich weg! Die Sonne scheinte und es war wieder warm! Und da sahen Sie Papa! Er lag im Gras bei dem großen Baum, um ihn herum waren 3 haarige kleine Dinger die wild auf ihm herumsprangen!! Verwirrt rannten sie zu ihm! Da erkannten sie es!

3 kleine flauschige Möpse tollten mit Papa im Gras herum! Lachen weil er gekitzelt wurde rief er um Hilfe! „Überraschuuuuung!!“

Kim und Mama sahen sich an. Dann stürzten sie zu Papa und den Möpsen dazu und kuschelten sie nieder!

„Dann war das Geheul also garkein Werwolf, sondern in Wahrheit nur die Möpse?“ fragte Kim. Papa nickte.

„Aber was ist mit diesem seltsamen Nebel?“ wunderten sich Mama und Kim. Papa grinste! „Ich hab mir von Martin und Michi die Nebelmaschine ausgeliehen! Die hab ich vorhin per Fernbedienung eingeschalten!!“

Da mussten sie alle Lachen! Gemeinsam mit den 3 neuen Familienmitgliedern gingen sie nun Halloween feiern!

Diese nette Weihnachtsgeschichte habe ich für meine Frau geschrieben. Sie hat diese für ihre Abschlussarbeit bei der Ausbildung zur Tagesmutter verwendet!

Eine liebevolle, kurze Geschichte für kleine Kinder. Es geht natürlich um Weihnachten! Ums Helfen und Teilen! Und darum, wie toll unsere Kinder sind, und was sie oft für super Ideen haben können! Viel Spaß beim Lesen und Vorlesen!

Jules Weihnachtsidee

Es war ein Tag vor Heiligabend. Voller Vorfreude hüpfte Jule aufgeregt in der Küche umher. Ihre Mama war wie jedes Jahr fleißig am Vorbereiten des großen Festes. Die ganze Wohnung duftete herrlich, denn Jule half ihrer Mama gerade beim backen. Dieses Jahr gab es besonders viele Weihnachtskekse. (Für deutsche Leser: Weihnachtsplätzchen, sorry aber ich lebe hier bei den Ösis 😛 )

Jule durfte die Eier aufschlagen und den Teig kneten. „Du kannst das schon viel besser als ich!“, sagte Mama und lächelte. Darauf war Jule sehr stolz.

Als nächstes stachen sie die Kekse (*hust* die Plätzchen) aus. Sie hatten verschiedene Ausstecher, zum Beispiel Weihnachtsbäume, Glocken, Sterne und Jules Lieblingsform, einen kleinen Engel. Der erinnerte sie immer an das liebe Christkind.

„Ich freue mich schon, die Kekse im Seniorenheim zu verteilen!“, verkündete sie freudig. Denn neulich hatte Jule eine tolle Idee. Mit ihrer Mama besuchte sie sehr oft die netten Bewohner der „Residenz Sonnenschein“ nebenan. Dieses Jahr wollte sie ihnen mit selbstgemachten Butterkeksen eine besondere Freude bereiten. Mama und Papa fanden den Einfall super.

Zusammen verzierten sie nun die fertigen Kekse. Mama hatte extra viele, kleine, rot-goldene Stoffsäckchen besorgt. In jedes gaben sie in paar Kekse hinein. Dann banden sie die Säckchen mit weihnachtlichen Schleifen liebevoll zu.

Jetzt konnte es losgehen. „Aber wie sollen wir die denn alle tragen?“, fragte Mama. Jule sprang auf und stürmte aus der Küche. Sie holte einen kleinen Karton, der mit buntem Glitzerpapier verziert war. Jules Mutter staunte. „Du bist wirklich immer für eine Überraschung gut!“, sagte sie begeistert. „Den habe ich gestern mit Papa gemacht!“, antwortete Jule stolz.

Sie gaben alles hinein und zogen sich an. Dann gingen sie zur Residenz Sonnenschein hinüber. Das war für alle ein Wunderbares Weihnachtserlebnis. Es wurde viel gelacht, gesungen und gefeiert.

Die Bewohner freuten sich sehr über die leckeren und wunderschönen Butterkekse.

Doch das Schönste stand Jule noch bevor, der Heilige Abend. Zusammen mit Ihren Eltern hatte sie ein bezauberndes Weihnachtsfest. Sie hörten den ganzen Tag ihre Lieblingsweihnachtslieder. Sie aßen Nüsse, Kekse und Mandarinen.

Am Abend war dann die Bescherung. Jule bekam eine neue Puppe und ein neues Kuscheltier: Einen süßen, kleinen Bären aus kuschlig weichem Stoff.

Doch das Feiern macht auch müde, und so muss jedes Fest auch einmal zu Ende gehen. Das ist aber gar nicht schlimm, denn so kann man sich aufs nächste Jahr freuen!

Jule kuschelte sich mit dem neuen Teddy ins Bett. Mama und Papa gaben ihr einen Gutenachtkuss. Sie schlief sofort ein und begann im Schlaf zu lächeln. Bestimmt hatte sie einen wunderschönen Traum von Weihnachten und vom Christkind.

Dieses Weihnachtsfest wird sie bestimmt nie vergessen!

Schaut doch auchmal bei diesem netten Artikel vorbei!

Fotos von Ancalime! Danke, dass ich deine wunderschönen Bilder nutzen darf!

Modell: Meine Frau! Jackpot!

Eine weitere Geschichte für Katzenliebhaber!

Aus 2 mach 3!

- Eine Geschichte über die Eingewöhnung einer Katze

Die Eingewöhnung einer dritten Katze kann wirklich, wirklich anstrengend sein.

Ich lebte seit einigen Jahren mit meiner Frau und ihren zwei Miezekatzen zusammen. Die beiden brauchten nicht lange, um sich aneinander zu gewöhnen. Zu erst war Nelly allein bei ihr, meine Frau bekam sie von ihrer besten Freundin. Es war Liebe auf den ersten Blick! Schnell wurden Sie ein Herz und eine Seele, wie man so schön sagt. Die Freundschaft wuchs von Tag zu Tag. Nach einem Jahr kam dann unsere Diva Pain dazu. Am Anfang gab es Zickenkrieg! Nelly, ein dominantes „Mann-Weib“, kräftig und sehr agil und Pain, eine ruhige Katze, ein schüchternes Lämmchen so zu sagen, trafen aufeinander. Nelly war oft eifersüchtig auf „die Neue“ aber nach ungefähr zwei Wochen war das Gröbste überstanden. Schnell wurden die beiden dann ein Herz und eine Seele.

Als ich dann mit einzog, akzeptierten sie mich von Anfang an. Gott sei Dank! Aber ich bin auch schon immer ein Katzenmensch gewesen. Ich liebe Tiere und habe ein einfühlsames Wesen. Das spüren die lieben Kätzchen gleich beim ersten Treffen. Ich hatte sie beide auf Anhieb geliebt. Ich war überglücklich, dass ich nun auch endlich wieder Haustiere hatte, denn meine letzte eigene Katze hatte ich vor 16 Jahren.

Leider klappt es nicht immer so gut, neue Katzen einzugewöhnen. Als mein Schatz dann sagte, dass wir bald eine Dritte bekommen würden, war ich zuerst skeptisch. Immerhin hatten wir kaum genug Platz für uns selbst in der kleinen Wohnung. Sie erzählte mir von einem Notfall:

Kisha, einer der 3 Katzen unserer besten Freundin wurde leider von den 2 größeren Katern gejagt und oft griffen sie die arme grundlos an. Sie war schon so verstört, sie traute sich kaum aus ihrer Höhle heraus. Vor lauter Stress hatte sie sich die Haare vom Bäuchlein geschleckt …

Natürlich halfen wir und nahmen Kisha bei uns auf, um zu sehen ob es ihr bei uns besser ergehen würde.

Anfangs war es ziemlich heftig. Unsere dominante Nelly hat sich ähnlich wie Kishas vorherige Mitbewohner verhalten, jagte sie oft, und es flogen die Fetzen. Diese Phase dauerte sicher einen Monat. Vielleicht auch länger. Es besserte sich jedenfalls nur sehr langsam. Fortschritte waren auf den ersten Blick kaum erkennbar. Das ist natürlich äußerst demotivierend.

Da sich Kisha in der Anfangszeit nicht einmal aufs Klo traute und sich oft in ihrem Katzenhaus erleichterte, waren wir sehr geknickt. Natürlich wurden wir nicht böse! Wir gaben ihr all unsere Geduld und Einfühlsamkeit! Die Arme hockte fast nur in ihrem Haus.

So vergingen die Monate und die Fetzereien der ersten Wochen ließen nach. Wir haben so einen Katzenstecker mit Duftstoffen besorgt, der sollte die Tierchen beruhigen und ihnen die Umgewöhnung erleichtern. Ob er allerdings wirklich gewirkt hat, können wir natürlich nicht genau sagen, denn die Fortschritte kamen langsam.

Dann ging sie endlich aufs Klo! Nur wenn wir dabei waren aber dennoch ein riesiger Schritt! Nelly lauerte ihr noch des Öfteren auf, weshalb Kisha immer darauf wartete, dass wir ins Bad gingen, um uns dann blitzschnell nachzurennen, um aufs Klo zu kommen!

Wir holten unsere neue Freundin sehr oft zu uns, zum Kuscheln und liebhaben!

Immer war sie so nervös, doch das verging recht bald, aber aus dem Haus traute sie sich noch nicht. Nach weiteren langen Monaten kam sie von selbst raus. Ich lag gerade auf dem Bett und ahnte nichts, da sah ich aus dem Augenwinkel einen schwarzen Blitz, der auf meinen Schoß sprang. Erst erschrocken, dann überglücklich lobte und streichelte ich unsere tapfere Kisha!

Ein halbes Jahr war nun schon vergangen und von einer Freundschaft der 3 war noch lange nicht zu sprechen. Dann kam es, dass wir endlich in eine größere Wohnung umzogen. Das war meiner Meinung nach der Wendepunkt! Man muss sich das so überlegen: Als Kisha zu uns kam, drang sie in Nellys Revier ein. Es roch hier nach Nelly und Pain. Die beiden hatten hier den Heimvorteil.

In der neuen Umgebung änderte sich das. Hier war neutrales Terrain! Nun waren alle drei auf Neuland. So konnte auch Kisha Teile der Wohnung für sich beanspruchen. Die Reviere wurden neu verteilt. Kisha eroberte die oberste Liegeplattform des Kratzbaumes! Die ersten Wochen sah man nur sie dort oben. Wir freuten uns über ihren Mut! Pain nahm sich das Schlafzimmer und Nelly gehörte der Rest der Wohnung! Nun hatte Kisha einen festen Platz im Wohnzimmer, und somit mitten im Geschehen! Denn Katzen wollen immer bei ihren Lieben sein und am Familienleben teilnehmen! Das tat sie nun endlich viel häufiger. Wir freuten uns gewaltig über diese Entwicklung.

Kisha war nun 1 Jahr bei uns, also ein halbes Jahr in der neuen Wohnung. Sie ist schon richtig aufgeblüht! Sie wagt sich sogar durchs Wohnzimmer ins weit entfernte Schlafzimmer, ganz ohne Begleitung! Selten zwar, aber dennoch voller Mut! Mittlerweile streift sie in der ganzen Wohnung umher, und Nellys Attacken haben fast vollkommen aufgehört. Vielleicht einmal am Tag. Problemlos geht Kisha schon an den anderen beiden vorbei. Meist passiert nichts mehr, anfangs fauchten sie bei jeder Begegnung!

Pipi macht sie jetzt brav ins Klo, damit hatten wir sehr lange zu kämpfen. Das trieb mich fast in den Wahnsinn. Meine Frau half mir jedoch immer dabei, die Geduld zu bewahren!

Nach etwa einem Jahr können wir nun stolz behaupten: Die Geduld hat sich ausgezahlt! Das Zusammenleben ist im Großen und Ganzen sehr harmonisch. Auch wenn Nelly und Kisha wohl keine besten Freundinnen werden, haben wir jetzt endlich drei überglückliche und zufriedene Schnurrmaschinen bei uns!

Allen die auch in diese Situation kommen möchte ich also folgendes mit auf den Weg geben:

Ja! Es ist anstrengend! Manchmal verzweifelt man vielleicht! Die Fortschritte kommen schleichend und anfangs bemerkt man sie nicht sofort! Sollte es euch so gehen, denkt an meine Erzählung und haltet durch! Schöpft Mut und neue Kraft aus diesen Zeilen! Der Lohn für die Mühen wird kommen! Habt viel, viel Geduld mit den lieben Tierchen, denn wenn ihr es schafft, wartet eine Zeit voller Glück und Liebe auf euch!

 

 

Eine Geschichte aus meinem Leben, aber den ersten Teil bitte mit genügend Humor lesen 😉

Reha? Nein Danke!

„Machen Sie gefälligst eine Reha!“, schimpfte die ansonsten so nette Psychiaterin.

Nachdenklich ging ich nach Hause. So eine verdammte Scheiße! Erst nervt das AMS mit der ständigen Kontrolle,
Bewerbungspflicht und, weis der Teufel, was noch. Und dann soll ich auch noch Reha machen? ICH?
Frechheit! Mir gehts doch ehhh ganz gut. Also, ab und zu. Manchmal sogar fast schon mittelmäßig!
Antidepressiva reichen doch! Ok, hin und wieder mal ein kleiner Nervenzusammenbruch. Aber das
is´ halt so bei ´ner ordentlichen Depression.


Meine Tante haben sie auch dazu gezwungen. Ich sags dir, die erkennst du nicht wieder. Ne richtige Gehirnwäsche war das bei ihr. Ne ne, auf sowas hab ich keine Lust. Wobei sechs Wochen Krankenstand auch gut klingen. Ja… genau! Scheiß AMS, euch zeig ichs´! Mach´ ich halt die depperte Reha!


Aufnahmegespräch. Wie beim Hausarzt, immer etwas übertreiben, nicht das die mich sonst doch
heimschicken. Alles runter rattern, was mir so einfällt! Aber auch nicht zu viel ausschmücken, sonst
lassen die mich noch einweisen. Der Herr Doktor ist locker 20 Jahre jünger als meine Psychiaterin,
was will der schon wissen, der kann sich ja gar nicht auskennen! Egal, egal, ich muss einfach nur
sechs Wochen durchhalten.


Oh mein Gott! Gruppengesprächstherapie gibts da auch noch? Gleich ab morgen? Oh man… na das
wird was. Als hät´ ich allein nicht schon genug Probleme, jetzt soll ich mir auch noch die von den
anderen aufladen. Na wenn die meinen, dass das hilft… bitteschön.
8.30 Uhr. Morgenaktivierung. 8.30 Uhr? Hauptsache sie sagen ich soll SPÄTESTENS 8.15 Uhr da
sein. Als hät´ ich sonst nix zu tun. Acht wildfremde Menschen hampeln nun also zusammen ´rum.
Vorne steht ein blutjunger Physiotherapeut, schon wieder so ein junger… was soll der schon von
ordentlichen Rückenschmerzen wissen. Hat der in seinem Alter überhaupt schon Bandscheiben?


Skillstraining… Ja, Skills hab ich genug. Kann fernsehen, gleichzeitig TikTok schauen und mit dem
Tablet noch Youtube. Drei Sachen. Multitasking vom Feinsten. Aber was die Frau uns da vorpredigt… wie hoch mein Anspannungslevel ist? Na 100% wenn das hier so weiter geht… Und die schaut
auch schon wieder so jung aus. Die sind wohl alle grad mit der Schule fertig geworden. Hab später
erfahren, dass sie schon ende dreißig ist, wow! Hät´ ich nicht gedacht.


Psychologie. „Basis“gruppe. Also meine Basis ist die Faulheit, auf der lässt sich doch eh alles aufbauen. Was denken die sich eigentlich? Stellen die uns einen Psychologen hin, der, nur nebenbei
gesagt, bestimmt auch noch keine dreißig ist, und dann hat der auch noch Flugangst? Und jetzt
kommts. Er hat sich das Kaffeetrinken abgewöhnt. Stattdessen isst er jetzt jeden Tag ein Röschen Brokkoli. „Es ist nachgewiesen, das Brokkoli den innerpsychischen Stress reduziert!“, hat er gesagt.
Nein Danke! Ich bleibe dann doch lieber bei meinem Kaffee.
Es wird immer besser hier.


Aber das Beste kommt erst noch. Tanztherapie. Ja!! TANZtherapie… da mache ich sicher nicht mit.
Keine zehn Pferde bringen mich dazu, mit fremden Menschen durch den Raum zu tanzen. Als ich
nach Wien gezogen bin, war mir nicht bewusst, welchen Stellenwert der Wiener Walzer hier hat.
Ohne mich!


Na endlich doch noch etwas Brauchbares in dem Zirkus hier, sogar ein Zelt habens´ draußen schon aufgebaut, Sozialarbeit. Meine Rettung! Da bringen sie uns bei, dem Staat noch mehr Geld rauszu-
leiern. Also das ist echt super. Das gefällt mir. Das geht hierzulande eh viel besser als in Deutschland, aber das sie einem sogar noch zeigen wie? Perfekt!


Wie man spazieren geht, lehren sie uns hier auch. Na Gott sei Dank… Das ist schon schwer. Also so
richtig schwer! Tür auf, raus gehen, rumgehen, fertig… Ich halts kaum aus hier, ehrlich. Wann ist
endlich wieder Sozialarbeit? Geld brauch ich immer!


Ui ui ui, sogar wie man sich entspannen soll wollens´ einem vorschreiben. Ich hau´ mich mit ´ner Packung Chips auf die Couch, das entspannt doch genug. Phantasiereisen? Seit wann braucht man als Erwachsener noch Phantasie? Funktionieren muss man und sonst nix!


Sechs Wochen… oh man. Sechs Wochen!!!


Diese sechs Wochen… jeeeeden Tag die gleichen Abläufe. Tagesstruktur nennen die das. Boah, das
nervt total…


Na wenigstens gibts einen Ruheraum im ersten Stock. Nur blöd, dass daneben genau der Wartebereich einiger Ärzte ist. Wenn man also die ständigen Patientenaufrufe ignorieren kann, kann man
sich sogar FAST etwas entspannen. Wenn Sie nun denken, Sie schließen einfach die Tür, weils´ dann
leiser ist, Fehlanzeige! Türen gibts da nicht! Als Ausgleich ist dafür aber der rechte Zugang bei den
Aufzügen verbaut, kommt man also aus dem Lift und will nach rechts, muss man eben einen Umweg in
Kauf nehmen. „Was, Sie wollen nach rechts? Na da müssens´ links lang gehn…!“. Der Architekt hätte
vielleicht eher diese netten, kleinen Rätsellabyrinthe für kleine Kinder designen sollen. Wobei die ja
sehr leicht gehalten sind, um die Kleinen nicht zu demotivieren. Dann lieber doch nicht!


Heute habe ich erfahren, dass es diese Rehaeinrichtung erst vier Monate gibt. Aller Anfang ist
eben schwer…


Und um die Überleitung zum etwas ernst gemeinteren Schlussteil zu schaffen, hier eines meiner
Lieblingszitate: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne!“ (Hermann Hesse)


Eben jenen Zauber durfte ich in den vergangenen sechs Wochen erleben. Vielleicht die sechs wichtigsten Wochen meines Lebens. Sechs Wochen, die mein Weltbild auf den Kopf gestellt haben, im
positiven Sinne! Meine Sichtweise über mich selbst, meine Umwelt und meine Mitmenschen hat sich
geändert. Die Achtsamkeit erhält Einzug in mein Leben.
Der anfängliche Scherz mit der Gehirnwäsche ist vielleicht naheliegender, als ich dachte. Doch
nennen wir diesen veralteten, eingestaubten und negativ behafteten Begriff lieber „positive Beeinflussung meines Denkens“. Ja, das klingt besser!


Abschließend möchte ich der ganzen Belegschaft danken. Ich hoffe, jeder der sich selbst in meiner
kurzen Geschichte wiedererkannt hat, liest sie mit genügend Humor. Danke für Ihre tolle Arbeit!
Sie sind ein junges, dynamisches Team. Jeder trägt durch seine individuelle Art zu einem großem
Ganzem bei, das ich nur als eindrucksvoll bezeichnen kann. Ihre, auf Grund Ihres teils jungen
Alters, noch nicht gänzlich ausgeprägte Erfahrung kann ein jeder durch außergewöhnliches Fachund Hintergrundwissen mehr als wett machen.


Ich kann nur jedem raten, zumindest einmal im Leben eine Reha in der Therme Wien zu machen.
Eine Geschichte von Pierre Bernstein, März 2023